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Lukas Madl

Zwischen Entlastung und Entmenschlichung – KI in der Pflege ethisch gestalten

Was sind die die ethischen Herausforderungen und Chancen beim Einsatz von KI in der Pflege? Angesichts des Pflegenotstands und der Überlastung des Personals kann KI eine wertvolle Entlastung bieten – etwa durch intelligente Diagnosesysteme, die Routineaufgaben übernehmen und so mehr Zeit für menschliche Zuwendung schaffen. Doch Technik ist kein Selbstzweck: Sie muss so gestaltet werden, dass sie den Menschen dient – sowohl den Pflegebedürftigen als auch den Pflegenden. Lukas Madl betont, dass KI-Systeme nur dann ethisch vertretbar sind, wenn sie nicht gegen die Grundwerte der Pflege verstoßen und die einzigartig menschlichen Aspekte wie Fürsorge, Präsenz und Empathie nicht ersetzen, sondern stärken. Eine sorgfältige Risiko- und Wirkungsanalyse ist dabei unerlässlich, um KI in der Pflege verantwortungsvoll und im Sinne einer „Win-Win-Zone“ einzusetzen 

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Digitale Medizin auf dem Prüfstand

Was ist Hype und was können die Algorithmen in der Medizin wirklich leisten? Über diese Fragen diskutierten wir in einer breiten Runde von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen – von der Neurologie über die Onkologie bis hin zur Ethik. Über die Chancen, die Grenzen und die ethischen Herausforderungen digitaler Technologien im Gesundheitswesen. 

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Der EU AI Act: Sicherheit, Transparenz und Verantwortung in der KI

In seinem Vortrag hat Lukas Madl den EU AI Act als zentrales Instrument vorgestellt, um die Risiken von Künstlicher Intelligenz systematisch zu adressieren. Dabei wurde deutlich, dass KI nicht nur technische, sondern auch tiefgreifende gesellschaftliche und ethische Herausforderungen mit sich bringt – etwa durch Diskriminierung, Intransparenz oder Eingriffe in Grundrechte. Der risikobasierte Ansatz des Gesetzes unterscheidet zwischen minimalem, begrenztem, hohem und unannehmbarem Risiko und legt je nach Einstufung unterschiedliche Anforderungen fest. Es wird besonders betont, dass KI ein soziotechnisches System ist, in dem der Mensch nicht nur Nutzer, sondern auch Betroffener ist – und dass Standards, Transparenz und verantwortungsvolle Datengovernance entscheidend sind, um Vertrauen und Sicherheit zu gewährleisten 

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Profit versus Common Good?

In seinem Vortrag „Profit vs. Gemeinwohl im Technologietransfer?“ untersuchte Lukas Madl den Zusammenhang zwischen Gewinn und gesellschaftlichem Wert in den Bereichen Innovation und Technologietransfer. Aufgrund seiner Erfahrung in der Genetik und seiner mehr als 25-jährigen Tätigkeit in der Vermarktung von Forschungsergebnissen argumentierte er, dass finanzielle Anreize für Innovationen zwar unerlässlich sind, aber mit dem Gemeinwohl in Einklang stehen müssen, um schädliche Folgen zu vermeiden – insbesondere in sensiblen Bereichen wie der KI im Gesundheitswesen. Er betonte, dass Technologietransferorganisationen (TTOs) nicht nur wirtschaftlichen Wert schaffen, sondern auch aktiv sozialen Wert anstreben sollten, indem sie dringende menschliche und ökologische Bedürfnisse angehen. Letztendlich forderte Madl ein ethisch fundiertes Innovationsmodell, das die Menschenwürde und eine ganzheitliche gesellschaftliche Entwicklung in den Mittelpunkt stellt 

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Schöpferisch handeln: Christliche Verantwortung in der technischen Innovation

In seinem Vortrag betonte Lukas Madl, dass technische Innovation nicht im Widerspruch zum christlichen Glauben steht, sondern vielmehr eine Berufung sein kann, die schöpferische Kraft Gottes nachzuahmen. Anhand biblischer Bilder – vom Auftrag zur Bebauung des Gartens Eden bis hin zur Arche Noah – zeigte er, dass Technik dem Menschen von Anfang an als Werkzeug zur Gestaltung und Bewahrung der Schöpfung anvertraut wurde. Madl warnte jedoch vor einer entkoppelten, rein materialistischen Fortschrittsgläubigkeit, wie sie etwa im Transhumanismus sichtbar wird, und rief dazu auf, die „vier Lichter“ der Erkenntnis – handwerkliches Können, naturwissenschaftliches Wissen, philosophische Vernunft und göttliche Offenbarung – wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Christen seien aufgerufen, in Wissenschaft und Technik Salz und Licht zu sein, indem sie ethische Orientierung, Weisheit und eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen in die Innovationslandschaft einbringen.

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